02.06.2025

Was ist Energiearmut?

Energiearmut ist in den seltensten Fällen selbst verschuldet. Die Caritas bietet im Rahmen einer Bundesförderung kostenlose Energiesparberatung und den kostenlosen Tausch von bis zu zwei Elektrogeräte mit mangelnder Energieeffizienz (Herd, Kühlschrank, Waschmaschine, Geschirrspüler).

Als energiearm gelten

  1. Haushalte mit einem Einkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle und überdurchschnittlich hohen Energieausgaben für Wohnen.
    (Hier finden Sie Informationen zur Armutsgefährdungsschwelle.)
  2. Haushalte, die es sich nicht leisten können, ihre Wohnung angemessen warmzuhalten.

     

Fakten:

  • 4% der Haushalte in Österreich geben 2023 an, ihre Wohnung nicht angemessen warmhalten zu können.
  • 13% der Ein-Eltern-Haushalte in Österreich geben 2023 an, ihre Wohnung nicht angemessen warmhalten zu können.
  • 57% der von Energiearmut Betroffenen leiden unter chronischen Krankheiten.
  • 1,5 bis 3-fach erhöht ist das Asthmarisiko von Kindern und Jugendlichen, die in Energiearmut leben.
  • 28% der Kinder und Jugendlichen, die von Energiearmut betroffen sind, leiden unter psychischen Erkrankungen – bei jungen Menschen in warmen Wohnungen sind es 4%.

 

Ursachen für Energiearmut:

  • Niedrige Energieeffizienz:

    Die Energieeffizienz von Gebäuden und Heizsystemen bestimmt, wie viel Energie für gesundes Wohnen nötig ist.
    Alte, unsanierte Gebäude bieten oftmals geringere Mietpreise. Deshalb werden diese meist von Personen mit geringeren Einkommen bewohnt. Der hohe Energiebedarf dieser unsanierten Gebäude verursacht jedoch hohe Heiz- und Betriebskosten
    Im Schnitt benötigen Gebäude, die ab 1960 gebaut wurden, um 41% mehr Energie als Neubauten, die ab 2006 gebaut wurden.
    Da viele Betroffene zur Miete wohnen, oder das Geld zur Sanierung fehlt, können sie ihre schlechten Wohnbedingungen kaum eigenständig verbessern. Durch hohe Mietkosten, kulturelle Barrieren oder andere Einschränkungen im Zugang zum Wohnungsmarkt können Menschen mit niedrigem Einkommen oft nicht in energieeffizientere Wohnungsverhältnisse umziehen.

  • Hohe Energiepreise:

    Steigende oder hohe Energiepreise erschweren es, Energierechnungen zu bezahlen. Armutsgefährdende Haushalte haben höhere relative Energiekosten und kaum finanzielle Rücklagen – sie sind daher besonders von Preisänderungen betroffen. Energiepreisschwankungen werden durch geopolitische und ökonomische Faktoren beeinflusst.

  • Niedriges Einkommen:

    Menschen mit niedrigem Einkommen können ihre Wohnungen oft nicht angemessen heizen. Besonders betroffen sind Allereinziehende, kinderreiche Familien und ältere Menschen – vor allem Frauen, da diese öfter ein alleiniges Sorgerecht haben und geringere Pensionen beziehen. Auch Personen mit Migrationshintergrund sind überdurchschnittlich oft von Energiearmut betroffen.

  • Verhalten:

    Der Energieverbrauch hängt auch vom Konsumverhalten ab. Armutsgefährdete Haushalten haben jedoch nur einen kleinen Spielraum, ihren Energieverbrauch weiter zu senken. Oft spielen dabei soziale und gesundheitliche Faktoren eine Rolle: Haushalte mit gesundheitlichen Einschränkungen und ältere Personen benötigen mehr Energie für Heizen oder medizinische Geräte. Gleichzeitig sind diese oft stärker von Energiearmut betroffen und haben weniger Möglichkeiten zur Anpassung.
    Betroffene von Energiearmut wenden 42% mehr Energie für Heizen auf als nicht Betroffene, verbrauchen jedoch 20% weniger Energie für Warmwasser.

     

HIER finden Sie alle Informationen zur kostenlosen Energiesparberatung und dem kostenlosen Gerätetausch. 

Hilfe finden Sie bei der Caritas unter 0676 87 76 80 47 oder sozialberatung.energie(at)caritas-ooe.at.

Für wen ist die kostenlose Energiesparberatung und der kostenlose Gerätetausch gedacht?

Zielgruppe sind Personen, die einen Hauptwohnsitz in Österreich haben. Zusätzlich muss eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Befreiung vom ORF-Beitrag, EAG-Kostenbefreiung (§72 EAG), Fernsprechentgelt-Zuschuss
  • Bezug des Heizkostenzuschuss des Landes
  • Bezug von Sozialhilfe oder Aus­gleichszulage
  • Bezug von Wohnbeihilfe

 

Umfassende Informationen über Maßnahmen, die gegen Energiearmut helfen, finden Sie HIER.