Regionalentwicklung

Gedenkstätte für still geborene Kinder

Die Gedenkstätte für still geborene Kinder in Gramastetten ist ein Ort der privaten Trauer und des Gedenkens für Betroffene aller Glaubensrichtungen. Dieses einfühlsame Projekt, das auf dem Friedhof in Gramastetten realisiert wurde, bietet einen geschützten Raum, in dem Menschen ihrer Trauer nach einer Fehlgeburt Ausdruck verleihen können.

Internationale Schätzungen besagen, dass jede Frau im geschlechtsreifen Alter mit ein bis zwei Fehlgeburten rechnen muss. Diese Gedenkstätte schafft einen Ort, an dem Betroffene diese oft tabuisierten Verluste verarbeiten können.

Die Pfarre Gramastetten hat einen speziellen Platz auf dem Friedhof bereitgestellt, an dem drei bedruckte Glaswände einen intimen Raum für private Trauer schaffen. In der Mitte dieses Raumes steht eine Wassersäule, die den Kreislauf des Lebens symbolisiert. Rund um diese Säule können Trauernde individuell gestaltete Gedenksteine ablegen, um ihre persönlichen Erinnerungen zu bewahren.

Die Glaswände sind mit Collagen aus OCT-Scans und Ultraschallbildern bedruckt, zusammen mit Darstellungen des heimischen Schmetterlings, dem Trauermantel. Früher wurden still geborene Kinder als Schmetterlingskinder bezeichnet, und das erste Zeichen neuen Lebens ist für viele Eltern heute ein Ultraschallbild. Diese Kombination aus Schmetterling und Ultraschallbild symbolisiert Leben, Trauer und Verlust, und steht gleichzeitig für Seele, Auferstehung und Metamorphose.

Durch diese Gestaltung wird der Verlust eines still geborenen Kindes in einen größeren, symbolischen Kontext gestellt und erhält einen sichtbaren Platz im Leben und in der Gesellschaft. Die Gedenkstätte für still geborene Kinder ist somit nicht nur ein Ort des Abschieds, sondern auch ein Ort des Trostes und der Hoffnung für alle, die von diesem schweren Schicksal betroffen sind.

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